Siegellack
Siegellack verwenden
Das Aufbringen von Siegeln auf verschiedenen Dokumenten oder Umschlägen erfordert ein spezielles Material, das das Papier versiegelt und eine Basis für das Siegel bietet. Eine besonders ansprechende Option dafür ist der Siegellack. Dieser besteht aus einer Mischung aus Terpentin und Schellack, dem häufig zusätzlich Harze wie Storaxharz oder Benzoeharz beigemischt werden, um die erforderliche Klebrigkeit zu erreichen. Der Siegellack wurde erstmals im 16. Jahrhundert von den Portugiesen aus Indien eingeführt, weshalb er auch oft als Spanisches Wachs bezeichnet wird.
Die Anwendung von Siegellack für perfektes Versiegeln
Um mit Siegellack zu arbeiten, muss die harzartige Masse zunächst erwärmt werden, damit sie flüssig genug ist, um auf das Papier aufgetragen zu werden. Kurz nach dem Auftragen härtet die Masse aus und versiegelt das Dokument. Oft werden Zinkweiß oder Kreide beigemischt, um ein schnelles Tropfen des schmelzenden Harzes zu verhindern und das gewünschte Ergebnis zu erzielen.
Zweck eines solchen Siegels ist es, Umschläge und Dokumente zu verschließen, die nur von autorisierten Personen geöffnet werden dürfen. Aus diesem Grund stellt der Siegellack die bessere Wahl dar, wenn es um echtes Versiegeln geht, im Vergleich zum Siegelwachs, das eher dekorativen Zielen dient. Der Siegellack bricht leicht und zeigt sofort an, wenn unbefugt aufgemacht wurde. Diese Eigenschaft macht ihn jedoch weniger geeignet für den Versand von Dokumenten per Post, da das Siegel häufig bereits vorher bricht. In solchen Fällen ist das Siegelwachs die überlegene Methode.
Variationen des Siegellacks
Siegellack ist in der Regel in den folgenden Formen erhältlich:
- Siegellack in Granulatform
- Siegellack mit integriertem Docht
Den Siegellack in Granulat kann man auf einem Ess- oder Teelöffel schmelzen, wobei auf die geplante Menge geachtet werden sollte. Sobald er eine flüssige Konsistenz erreicht hat, kann er auf das Papier aufgetragen werden. Anschließend wird der Siegelstempel in die Masse gedrückt und nach wenigen Sekunden wieder entfernt, bevor der Siegellack aushärtet.
Für mehrere Siegel können kleine Töpfe oder beschichtete Milchtöpfe verwendet werden, in denen das Granulat geschmolzen wird. Hierbei lassen sich auch ganze Siegellackstangen verwenden, die meist einen integrierten Docht haben. Dieser Docht ermöglicht das direkte Schmelzen des Siegellacks durch Anzünden, was eine schnelle Anwendung bei wenigen notwendigen Siegeln erlaubt. Zudem bietet diese Methode einen nostalgischen Aspekt, da das Abbrennen des Dochtes Ruß bildet und dem entstehenden Siegel ein ansprechendes Aussehen verleiht.
Falls die Ergebnisse bei den ersten Versuchen nicht den Erwartungen entsprechen, kann das Versiegeln auf Backpapier ausprobiert werden. Hier lässt sich die Masse leicht ablösen und wieder einschmelzen, sodass sie für zukünftige Versuche erneut verwendet werden kann.
Alternativen:
- Spanisches Wachs
- Lacksiegel
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